Das jugendliche Gehirn verstehen: Umgang mit Leistungsdruck & Stress – Resilienz bei Jugendlichen stärken

Leistungsdruck beginnt früh und bringt Folgen mit sich
Was Stress mit dem Gehirn junger Menschen macht
Eine Untersuchung von Park et al. (2018) fand heraus, dass bereits vier- bis siebenjährige Kinder, die mehr belastende Lebensereignisse erlebt hatten, eine geringere funktionelle Verbindung zwischen der Amygdala und dem medialen präfrontalen Kortex aufwiesen. Diese beiden Hirnregionen sind entscheidend für emotionale Reaktionen und deren Regulation. Die veränderte Verbindung war zudem mit häufigeren Verhaltensauffälligkeiten wie Aggression und Konzentrationsproblemen verbunden. Besonders bemerkenswert ist, dass nicht nur schwere Traumata, sondern auch alltägliche Stressfaktoren einen messbaren Einfluss zeigten. Solche Befunde verdeutlichen, wie sensibel das sich entwickelnde Gehirn auf emotionale Belastungen reagiert und wie zentral ein unterstützendes Umfeld für die gesunde Entwicklung von Kindern ist.
Selbstwirksamkeit – der unsichtbare Schlüssel zur psychischen Gesundheit
Kinder und Jugendliche brauchen die Erfahrung, dass sie etwas bewirken und verändern können. Dieses grundlegende Gefühl nennt man Selbstwirksamkeit, und es ist entscheidend für eine gesunde psychische Entwicklung. Wenn junge Menschen jedoch wiederholt erleben, dass ihre Bemühungen scheinbar nicht ausreichen oder ihre Erfolge als Zufall oder als Ergebnis externer Hilfe (zum Beispiel Nachhilfe) bewertet werden, verlieren sie das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.
Die Forschung zeigt klar: Kinder und Jugendliche mit geringer Selbstwirksamkeit sind anfälliger für Ängste, Depressionen und Erschöpfungssymptome. Umso wichtiger ist es, junge Menschen frühzeitig und gezielt mit wissenschaftlich fundierten sowie praxisnahen Methoden zu unterstützen, damit sie ihre Selbstwirksamkeit erkennen und aktiv stärken können.
Resilienz kann man lernen – und gezielt fördern
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Resilienz, also die psychische Widerstandskraft, nicht einfach angeboren ist, sondern entwickelt und gefördert werden kann. Zentrale Elemente sind sichere und unterstützende Beziehungen, Erfahrungen von Autonomie und Selbstbestimmung sowie ein Umfeld, das Fehler als Teil des Lernprozesses zulässt und begleitet.
Eine aktuelle, noch nicht veröffentlichte Studie von Pro Juventute Schweiz und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich hat mithilfe einer Netzwerkanalyse zentrale Schutzfaktoren für die mentale Gesundheit von Jugendlichen identifiziert. Besonders wichtig sind:
🔼 Innere Kompetenzen, zum Beispiel ein konstruktiver Umgang mit Gefühlen und eine effektive Stressbewältigung.
🔼 Soziale Faktoren, etwa unterstützende Freundschaften oder stabile Beziehungen zu Betreuungspersonen.
🔼 Gesunde Gewohnheiten, wie ausreichend Schlaf und regelmässige Bewegung.
Im Zusammenspiel mit der Schlüsselkompetenz Selbstwirksamkeit ermöglichen diese Schutzfaktoren, dass Kinder und Jugendliche ihre Resilienz gezielt stärken und Herausforderungen besser meistern können.
Wie wir Jugendliche besser begleiten können
Viele Erwachsene stellen fest, dass herkömmliche Ratschläge wie "Reiss dich zusammen" oder "Bleib ruhig" bei Jugendlichen oft wirkungslos bleiben. Der Grund dafür liegt im neurobiologischen Verständnis der Entwicklungsphase des jugendlichen Gehirns.
Jugendliche sind keine kleinen Erwachsenen. Ihr Gehirn befindet sich in einer Umbauphase, die sie besonders empfänglich macht für Stress, Überforderung und emotionale Reizüberflutung. Wer die biologischen Prozesse versteht, kann angemessener reagieren. Dies gelingt mit mehr Geduld, gezielten Strategien und einem klaren Blick dafür, was Jugendliche wirklich brauchen.
Wir bieten ein Online-Webinar an, das genau an diesem Punkt ansetzt. Es richtet sich an Eltern, Betreuungspersonen, Lehrpersonen und Fachkräfte, die Jugendliche wirksam unterstützen wollen.
Das jugendliche Gehirn verstehen (Teil 2): Umgang mit Leistungsdruck & Stress – Resilienz bei Jugendlichen stärken

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