Gibt es auch Reserven an Gehirnnerven? Und wenn ja, wie beschaffen wir uns diese?
Mit Ausnahme von grossen Fettreserven am Körper wünschen wir uns Reserven, seien es Reserven an Geld, an Nahrungsmitteln, an Kleidern, oder auch an Zeit. Die Frage ist nur: Gibt es auch Reserven an Gehirnnerven? Und wenn ja, wie beschaffen wir uns diese?
Dieser Frage ist man in einer interessanten amerikanischen Forschungsstudie mit mehreren Hundert Ordensschwestern im Alter zwischen 76 und 107 Jahren auf die Schliche gekommen. Die Nonnen waren in der Gemeinschaft körperlich und geistig sehr aktiv, hatten Gottvertrauen und hohe Lebenszufriedenheit. Sie ernährten sich gesund und waren sozial eingebunden und engagiert.
Regelmässig mass man die kognitiven Leistungen der Nonnen und nach deren Tod untersuchte man deren Gehirne. Erstaunt stellte man fest, dass viele der Gehirne der Verstorbenen Anzeichen von Alzheimer aufwiesen, diese Personen aber zu Lebzeiten ohne entsprechende Symptome lebten.
Diese und andere Forschungsergebnisse zeigen eindrücklich, dass es bestimmte Kräfte im Gehirn gibt, die physiologische Defizite ausgleichen und die Person vor Alzheimersymptomen schützen konnten.